Historisches Backhaus an der Espequelle
Damals gehörte zum Leben und Arbeiten auf dem Land auch das Brotbacken zu den selbstverständlichen Tätigkeiten. Deshalb befand sich unter den Nebengebäuden auf Bauernhöfen auch oftmals ein Backhaus. Hier wurde nicht täglich, sondern in Abständen von drei bis vier Wochen die notwendige Menge an Brot gebacken. Auch in Siegen-Wittgenstein gab und gibt es zahlreiche dieser alten Nebengebäude. Ein besonders altes Backhaus – eingetragen in das Urkatastar von 1825 – stand bis vor einigen Jahren auf dem Hof Dreisbach in Bad Berleburg-Rinthe. Der Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg e.V. hat zum Erhalt des über 200 Jahre alten, denkmalschützten Gebäudes beigetragen und es – mit Genehmigung der Denkmalschutzbehörde – in mühevoller Kleinstarbeit nach Bad Berleburg in den Espeweg tranzloziert. Das Fachwerkgebäude ist im Wesentlichen sorgfältig gemäß der ursprünglichen Konstruktion errichtet worden, wobei etwa ein Drittel der alten Hölzer wieder in die alte Position gebracht werden konnten. Dabei wurden die alten Maße und Materialien beachtet.
Das Backhaus wurde direkt neben dem Quellhaus der Espequelle errichtet. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein traditionsreiches Gebäude, das im Mittelalter eine Pilgerstätte gewesen sein soll – man glaubte an eine heilende Wirkung des Quellwassers. Heute befindet sich neben dem Quellhaus eine Kneippanlage mit Wassertret- und zwei Armtauchbecken, welche mit dem erfrischenden Wasser der Espe gefüllt werden. Hier können Wanderer, Radfahrer und Gäste bei einer kurzen Rast ihren Kreislauf in Schwung bringen und die Durchblutung fördern.
Vor Corona fanden im alten Backhaus regelmäßig Aktionen rund ums Backen statt und im Quellhaus befindet sich die Heimatstube, welche nach der Coronazeit hoffentlich wieder mit Leben gefüllt wird.
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