Radtour rund um Wingeshausen
Auf dem Grenzweg zwischen Sauerland und Wittgenstein
Bad Berleburg-Wingeshausen ist ein optimaler Ausgangspunkt für Radtouren. Der Ort liegt unmittelbar am Rothaarkamm mit dem Homberg (631m ü. NN) und dem Redderkopf (653m ü.NN); nach Nordwesten reicht die Ortsgemarkung bis unmittelbar vor den Gipfel des Härdler (756m ü. NN). Es sind nur wenige Kilometer bis auf den Grenzweg zwischen Wittgensteiner Land und Sauerland. Hier verläuft auch der Rothaarsteig.
Los geht´s …
Wir starten unsere E-Biketour an der evangelischen Kirche in Wingeshausen und biegen nach ca. 200 Metern (direkt hinter dem Abzweig nach Jagdhaus) rechts ab in Richtung Mühlbachtal. Von dort folgen wir der Wegmarkierung des Rothaarsteig-Zugangswegs entlang des Mühlbachs – stets leicht bergauf – bis wir den Margaretenstein auf dem Rothaarsteig erreichen. Unterwegs kommen wir an der geschichtsträchtigen Quelle „Blutborn“ vorbei. Dieser Ort, genau wie der Margaretenstein, erzählt die Geschichte zweier Männer, die sich an dieser Stelle wegen einer Frau namens Margarethe duellierten und dabei den Tod fanden. Durch das Blut färbte sich das Wasser der Quelle rot. Als Margarethe die beiden Männer tot auffand, brach auch sie tot zusammen und alle drei sollen am Margaretenstein begraben sein. Hierbei handelt es sich um einen Grenzstein, der vermutlich aus dem Jahr 1690 stammt. Er befindet sich am Grenzweg/Rothaarsteig oberhalb des Blutborn.
Vom Margaretenstein fahren wir über den Rothaarsteig weiter bis zur Schutzhütte „Potsdamer Platz“. Einem Zeitungsartikel zu Folge soll ein Waldarbeiter seinerzeit an dieser wohl recht stark frequentierten Stelle im Wald einmal gesagt haben, dass hier genauso viel los ist wie am Potsdamer Platz in Berlin. Und so kam die Schutzhütte zu ihrem Namen.
Die nächste Station auf dem Rothaarsteig ist die Sombornquelle. Diese sogenannte Störungsquelle, die sich noch auf Wittgensteiner Seite am Südosthang des Härdlers befindet, hat eine Schüttung von durchschnittlich 1 bis 2 Liter Wasser pro Sekunde und führt ganzjährig Wasser.
Von der Sombornquelle folgen wir dem Rothaarsteig in Richtung Jagdhaus. Dabei kommen wir an Trudes Sonnenbank vorbei. Einer Schutzhütte, neben der eine Sitzbank steht, in deren Rückenlehne der Schriftzug „Trudes Sonnenbank“ eingebrannt ist.
In Jagdhaus gibt es viele verschiedene Einkehrmöglichkeiten, aber auch tolle Sitzgelegenheiten mit Aussichtsgarantie für eine Pause im Freien. Wir machen es uns auf einem der vielen Waldsofas bequem und stärken uns für die Heimfahrt. Doch bevor es wieder zurück nach Wingeshausen geht, fahren wir erst noch ein Stück in Richtung Fleckenberg/Böhre. Denn durch die Abholzung des, vom Borkenkäfer befallenen Waldes, hat sich eine neue Fernsicht weit hinein ins Schmallenberger Sauerland ergeben. Nachdem wir die neue Aussicht genossen haben, radeln wir zurück in Richtung Wingeshausen.
Vor der Abfahrt ins Tal geht´s zunächst noch relativ flach weiter über den Rothaarsteig bis zur „Millionenbank. Hier wurde nach dem ersten Weltkrieg eine Buche geschlagen, deren Wert durch die damalige Inflation Millionen betrug. Diese Millionen waren aber das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt waren, deshalb machte man im Handumdrehen aus der gefällten Buche eine Sitzbank. Heute befindet sich dort zusätzlich noch eine Schutzhütte.
Ab der Millionenbank folgen wir dem Rothaarsteig noch ein kurzes Stück und verlassen ihn dann in Richtung Wingeshausen. Oberhalb von Wingeshausen erreichen wir den Redderkopf und danach die Helle. Auf der Redder ist leider auch ein Teil des Waldes dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und Baumstämme stapeln sich am Wegesrand. Von der Helle (599m ü. NN) ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt unserer E-Bike-Rundtour, der evangelischen Kirche Wingeshausen.
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